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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 71

1908 - Berlin : Süsserott
— ri — Rumäniens denen Rußlands ähnlich sind und diejenigen des verkehrs- armen Sibiriens und Persiens eher hemmend wirken. 2. Bodengestaltung und -beschaffenheit, Rußland ist ein großes Tiefland. Die östliche Grenze desselben ist der Ural. Er ist im Norden am höchsten und ödesten („sumpfreicher" Ural), birgt in seinem mittleren Teile reiche Erze und hat im Süden dichten Waldbestand. Ungefähr in der Mitte des Flachlandes erhebt sich die Waldaihöhe. (Vergleiche sie ihrer Bedeutung nach mit dem Fichtelgebirge und dem St. Gotthard!) Die Waldaihöhe findet ihre Fortsetzung nach Osten und Westen in kleineren Bodenerhebungen, während nach Süden hin der breite mittelrussische Landrücken ansetzt, der sich bis zu den Gebieten des Don und Donez hinzieht und sich jen- seits dieser Ströme noch einmal erhebt, um steil zur Wolga (Berg- ufer) abzufallen. Den südwestlichen Teil füllen die Ausläufer der Karpathen, während die Südgrenze gegen Asien zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meere von dem Hochgebirge des Kaukasus gebildet wird. Bezüglich der Beschaffenheit des Bodens hat man drei Gürtel zu unterscheiden: i. die nördlich der Linie Lemberg-Tula- Kasan-Perm gelegene waldreiche Zone; wo im Norden die Wald- bedeckung aufhört, breiten sich Wiesen- (Flechten) und Sumpf- flächen aus, Tundren genannt, auf denen nur anspruchslose Fischer und Jäger ein kümmerliches Dasein fristen. Der westliche Teil dieser Region ist sehr sumpfreich (Rokitnosümpfe). 2. Das Gebiet der „schwarzen Erde", südlich jener Zone bis zu der Linie Kischinew- Jekaterinoslaw-Don-Wolga. In diesem großen Räume haben frühere große Waldungen einen humusreichen und daher äußerst fruchtbaren Boden hinterlassen, der es zur Kornkammer Europas macht. 3. Die Region der gelben Steppenerde, entstanden durch Staub- verwehungen aus den asiatischen Steppen und Wüsten, im Süden und Osten des zweiten Gürtels bis zum Schwarzen Meere und zur Wolga. Die ponto-kaspische (Manytsch-) Niederung, nördlich des Kaukasus gelegen, ist früherer Meeresboden und sehr salzhaltig, während die Steppe nördlich des Kaspischen Meeres infolge ihrer Pflanzenarmut nebst den vorhin erwähnten „Tundren" zu den un- produktivsten Teilen des russischen Reiches rechnet. 3. Bewässerung. Rußland ist in Europa das Land der großen Ströme. (Gründe: Ausdehnung des Landes, große Wälder, viele

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 81

1908 - Berlin : Süsserott
— 8i — Pachtgebiet Kwantung mit Port Arthur und Daini (jetzt Tairen) eine Siegesbeute der Japaner geworden ist. 1. Sibirien, Transbaikalien und Amurgebiet (12,5 Mill, qkm mit 6 Mill. Einwohnern). Die Boden- und Anbau Verhältnisse sind denen des europäischen Rußlands sehr ähnlich, und die besonders im Norden und Osten sehr dünne Bevölkerung (0,5 auf 1 qkm) beschäftigt sich dement- sprechend mit Ackerbau und Viehzucht im mittleren, der Aus- nutzung des Waldes und der Jagd auf Pelztiere im nördlichen Gebiet. Der Fischfang ist äußerst lohnend, ebenso die Jagd auf Pelztiere und der Robbenfang (Sachalin). Der Bergbau hat eine Stätte im Altai (Gold, Silber) und Transbaikalien (Nertschinsk) sowie im Sajanischen Gebirge (Graphitlager westlich von Irkutsk, ausgebeutet von F. W. Faber, Stein bei Nürnberg). Reiche Kohlenschätze sind ebenfalls vorhanden, werden aber außer auf Sachahn noch nicht ausgebeutet. Der sibirische Handel wird von den Messen in Nischni Nowgorod und Irbit beherrscht. Es ist dort ebenso wie mit China (Kjachta-Maimatschin) größtenteils Tauschhandel. Zur Ausfuhr gelangen Holz, besonders Eisenbahnschwellen und eichene Faßdauben, Getreide, Gold, Pelz- und Rauchwaren. Von ungeheurer Wichtigkeit für die Erschließung Sibiriens und Transbaikaliens, wie überhaupt für den Weltverkehr, sind die Sibirische Eisenbahn und der sie auf der größten Strecke begleitende Uberlandtelegraph. Mit der Umgehungsbahn um den Baikalsee und den Abzweigungen nach Port Arthur und Tairen (Mandschurische Bahn) ist sie über 9100 km lang. Sie zerfällt in drei Teilstrecken: Moskau —Irkutsk, Irkutsk—charbin und Charbin—wladiwostok—chabarowsk bzw. Charbin—niu-tschwang — Port Arthur; jedoch steht der letzt- genannte Zweig seit dem Friedensschlüsse von Portsmouth (1905) unter japanischer Kontrolle. Die wichtigsten Orte an ihr sind neben den ge- nannten im russischen Asien : Omsk, Tomsk, Krasnojarsk und Nertschinsk. Der Verkehr Europas mit Ostasien hat sich seit der Inbetriebnahme der Bahn sehr verschnellert. (Seefahrt von Hamburg nach dem Amurgebiet mehr als 6 Wochen, Eisenbahnfahrt von Berlin bis dorthin 18 Tage.) Schnellzüge von komfortabelster Einrichtung verkehren dreimal wöchent- lich. Außer der Eisenbahn kommen als Verkehrswege noch die alten Karawanenstraßen und die Flußläufe, besonders der des Amur in Betracht. Handelsplätze sind neben den genannten noch Nikolajewsk, Tobolsk (am Tobol, einem Nebenfluß des Ob), Semipalatinsk (Irtysch), Jakutsk (Lena) und Ochotsk (Deportationsort am gleichnamigen Meer- busen) ; auf der Halbinsel Kamtschatka Peter-Paulshafen (Station für Walfischfänger und Robbenjäger). 2. Russisch-Zentralasien (3,6 Mill, qkm mit 7,7 Mill. Einwohnern). Es umfaßt die Gebiete jenseit des Kaspischen Meeres und des südlichen Ural bis zu den mächtigen Gebirgsketten Zentralasiens, reicht bis Persien, Afghanistan, Ostturkestan und nähert sich im Pamirhochland bis auf wenige Kilometer dem englischen Ostindien. Angegliedert sind ihm das Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie. Teil Ii. 6

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 82

1908 - Berlin : Süsserott
— 82 — Emirat Bochara und das Khanat Chiwa. Die Steppe beherrscht das ganze Gebiet; doch gibt es in den Tälern des Syr-Darja und Amu-Darja und überall östlich des großen Aralsees sehr fruchtbare Gebiete, die Weizen, Gerste, Reis, edle Obstarten und Wein hervorbringen. Wichtig ist der Anbau des Maulbeerbaumes und der Baumwolle sowie die Seidenraupenzucht in Bochara und der Provinz Ferghana. (Die Baum- wollerzeugung beläuft sich auf 130 Mill, kg.) Zur Ausfuhr gelangen neben Baumwolle und Seide Früchte, Tabak, Schafe, Ziegen und Pferde; die Einfuhr beschränkt sich auf Seide und seidene Gewebe aus Indien, chinesischen Tee und russische Baumwoll- und Metallwaren. Die von der russischen Regierung (durch Soldaten) gebauten Eisenbahnen dienen ebensosehr strategischen als Handelszwecken. Sie sind Fortsetzungen der Bahn Moskau—baku auf der östlichen Seite des Kaspischen Meeres oder solche der Linie Baku—batum. Von Krasnowodsk führt die Bahn durch die transkaspische Provinz und Bochara nach Ferghana. Sie ver- bindet die Plätze Merw, Bochara, Samarkand und Kokand, hat Ab- zweigungen nach Taschkent und Kuschk (etwa 100 km von Herat, ,,dem Schlüssel Afghanistans") und reicht nach Osten bis Andidschan. Nachdem auch die Anschlußlinie von Taschkent nach Orenburg fertig gestellt ist, plant man noch eine andere von Andidschan nach Semi- palatinsk und Omsk. Nach erfolgter Ausführung dieser Bahnstrecken werden der Baumwollkultur auch diejenigen Gebiete dienstbar gemacht werden können, die heute noch Getreide bauen müssen, das später von Westsibirien, wo es im Überfluß vorhanden ist, eingeführt werden kann. 3. Kaukasien (468 700 qkm mit 9,3 Mill. Einwohnern). Es rechnet politisch zum europäischen Rußland, geographisch gehört es jedoch zu Asien. Es beginnt mit der ponto-kaspischen Niederung (Kuma-Manytsch- senke), breitet sich auf beiden Seiten des Kaukasus zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meere aus und erstreckt sich bis an die Grenzen Persiens und des türkischen Armeniens. Die reiche Bewässe- rung des Landes durch die von den Schneegipfeln des Kaukasus und Ararat gespeisten Flußläufe (Terek, Kuban, Kur) und die geschützte Lage der Täler bedingen eine ungeheure Bodenfruchtbarkeit. Welche Bodenerzeugnisse wurden bereits genannt? Dazu kommen noch Obst, Flachs, Hanf und Raps. Die Bevölkerung ist sehr gemischt. Neben den alten Bergvölkern der Georgier, Grusier und Tscherkessen nehmen die unruhigen Armenier und Tataren einen weiten Raum ein. Die Frei- heitsliebe der Kaukasier hat die Russen schwere Opfer gekostet, und noch heute gärt es unter der Bevölkerung recht häufig. Der Dolch und die nie fehlende Flinte spielen im Volksleben eine bedeutende Rolle. Wiederhole, was an anderen Stellen über die bergbauliche und in- dustrielle Produktion sowie die Verkehrsmittel bereits vorkam! Mittelpunkt des kaukasischen Handels ist Tiflis (Kurort mit heißen Mineralquellen). Genannt wurden bereits wiederholt Baku und Batum; außerdem sind zu merken Stawropol, Wladikawkas (alte Paßstraße über den Kaukasus), Kutaïs, Poti und Eriwan (Baumwolle).

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 96

1908 - Berlin : Süsserott
— g6 — Interessensphäre rechnet man das dem Namen nach unter türkischer Herrschaft stehende Tripolis, dessen Hauptstadt gleichen Namens mit Genua durch eine Dampferlinie verbunden ist. Die Verhältnisse liegen ähnlich wie in Algier und Tunis. Die Pyrenäenhalbinsel. A. Allgemeines. 1. Lage, Größe und Begrenzung. Die Halbinsel (woher der Name?) wird von den Königreichen Spanien und Portugal aus- gefüllt. Da die Kammlinie der Pyrenäen sehr hoch liegt, sind diese schwer passierbar (nur zwei gute Paßstraßen) und bilden ein Verkehrs- hindernis, so daß die beiden Eisenbahnlinien, die nach Frankreich führen (siehe S. 68), das Gebirge an seinen Flanken umgehen müssen. Aus diesem Grunde erklärt es sich auch, daß die Halbinsel trotz ihrer bedeutenden Annäherung an den Erdteil Afrika (Breite der Straße von Gibraltar 14 km!) nicht den Durchgangsverkehr dorthin aufgenommen hat. — Gib nach der Karte die Begrenzung an ! Welchem Meere gehört der größere, welchem der kleinere Teil der Küste an? Die Landgrenze beträgt nur 400 km. Vorteile der Wasser- begrenzung ! Die Pyrenäenhalbinsel ist rund 597 200 qkm groß und zählt 24 Mill. Einwohner. (Spanien 504552 qkm mit 18,6 Mill. Einwohnern, Portugal 92 944 qkm mit 5,4 Miu. Einwohnern.) 2. Bodengestaltung. Abgesehen von den wenigen Tiefebenen, bildet die ganze Halbinsel ein Hochland, welches durch das Kastilische Scheidegebirge in einen nördlichen Teil (Altkastilien) und einen südlichen (Neukastilien) zerlegt wird. Nenne nach der Karte die bedeutendsten Gebirgszüge in beiden Hochebenen ! Tiefebenen hat die Halbinsel nur zwei: das Iberische Tiefland am Ebro und das Andalusische vom Guadalquivir bis über den Tajo hinaus. — Die Küste ist wenig gegliedert. Wo sie gute Natur- häfen bildet, ist oft das Hinterland durch hohe Gebirge von ihr abgeschlossen. 3. Bewässerung. Infolge ihres meist tief und schluchtenartig eingeschnittenen Bettes, ihrer Wasserarmut im Sommer und der

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 111

1908 - Berlin : Süsserott
111 oder pazifische Hälfte. In der Mitte breiten sich gewaltige Tafel- länder und Tiefebenen aus. Die schon früher erwähnte Arktische Ebene wird durch die Region der großen Seen von dem Mississippi- tiefland geschieden. Dieses steht im Süden der Alleghanies mit der Atlantischen Niederung in Verbindung. Beide Becken enthalten ebenso wie die Gebiete zwischen Missouri, Mississippi und Ohio sehr fruchtbaren Boden. Die Apalachen ziehen sich vom St. Lorenz- strom in südwestlicher Richtung nach dem Mississippi hin. Sie sind im nördlichen Teile nicht besonders hoch und boten daher der Durch- legung von Straßen und Eisenbahnen keine nennenswerten Schwierig- keiten. Der südliche Teil ist höher, breiter und weniger wegsam. Zwischen seinen Ketten zieht das „Große Tal" des Tennessee nord- wärts. In allen seinen Teilen sehr kohlen- und erzreich, ist dieses Gebirge eines der wichtigsten Gebiete der Union geworden. Die pazifische Hälfte Nordamerikas wird durch das Felsengebirge (Rocky Mountains) beherrscht. Es ist der nordamerikanische Ab- schnitt jener gewaltigen Ketten, die unter dem Namen Cordilleren oder Anden den südamerikanischen Kontinent an der Westküste durchziehen. In Mexiko teilt sich das Gebirge in Ost- und Südwest- ketten, welche die Hochfläche von Mexiko einschließen. Während sich die östlichen Ketten verflachen, gehen die Westketten nach der Union über. Sie dehnen sich hier sehr in die Breite aus. Von der Küste kommend, übersteigt man nacheinander das Küstengebirge, vom californischen Tale und dem Tale des Oregon aus die Sierra Nevada und das Kaskadengebirge und schließlich über die von vielen tiefen Schluchten (Cañons) durchzogenen Hochflächen von Colorado und das „Große Bassin" die Felsengebirge. Obwohl diese plötzlich steil nach der Prärie abfallen, ist die Überwindung der Steigung für den Bahnbau lange nicht so schwierig gewesen wie der Abstieg nach dem californischen Tale, bei dem im Winter ungeheure Schneemassen zu bekämpfen sind. (Bei der Zentralpacificbahn 60 km langes Schutzdach.) Auch die westlichen Gebirge bergen ungeheure Lager von Erzen. Gold- und Silberadern von unerschöpflichem Reichtum, Quecksilber-, Blei- und Kupfererzgänge sind reichlich vorhanden; auch fehlt es nicht an Kohlenfeldern, Petroleumquellen und Salzlagern. 3. Bewässerung. Amerika ist gleich Asien der Erdteil der großen Ströme (Gründe?), und so zählen auch die Flüsse der Union

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 45

1908 - Berlin : Süsserott
— 45 Das britische Kolonialreich umfaßt: 1. In Asien. a) Britisch-Ostasien. Den ersten Rang unter den britischen Besitzungen nimmt das Kaiserreich Indien ein (4575400 qkm, 294 Mill. Einwohner). Es besteht aus Vorderindien und einem Teile Hinterindiens. Vom Rumpfe Asiens ist es durch das Hochgebirge des Himalaja, das höchste der Erde, vollständig abgetrennt. Die Fortsetzung desselben, der Hindukusch, bildet einen Teil der West- grenze. Südlich dieser Gebirgszüge erstreckt sich eine weite Tief- ebene, deren östlicher Teil, die Bengalische Tiefebene mit dem Stromgebiet des Ganges und Brahmaputra, äußerst fruchtbar ist, während Hindostán mit dem Indusgebiet Wüstencharakter hat und nur im Pandschab bessere Bodenverhältnisse aufweist. Das ganze südliche Dreieck wird von der Hochebene von Dekan eingenommen, deren Ost- und Westabhang, die Koromandel- und Malabarküste, fruchtbare Streifen Landes sind. Von den schon genannten Flüssen ist der Indus zu reißend, als daß er der Schiffahrt dienen könnte, da- gegen leisten Irawadi, Brahmaputra und Ganges dem Verkehr wichtige Dienste. Die zahlreichen Kanäle sind fast nur der Be- wässerung wegen angelegt. — Das Klima weist große Verschieden- heiten auf. Der Himalaja hat alpines Klima, seine Abhänge sind dem Europäer am zuträglichsten. Die Tiefebene ist tropisch heiß, das südliche Hochland gemäßigt. Niederschläge bringt der Südwest- monsun. (Siehe Monsungebiete!) Das Hochland von Dekan leidet trotz künstlicher Bewässerung sehr unter der Dürre, in deren Gefolge sich dann schreckliche Hungersnöte einstellen, die bei der Dichte der Bevölkerung doppelt verheerend wirken. Auch die Fieber dünste des Gangesdeltas sowie der Biß der giftigen Schlangen und Raubtiere raffen alljährlich Tausende dahin. Der Ackerbau ist die Haupteinnahmequelle und beschäftigt etwa zwei Drittel der Bevölkerung. Die Hauptfrucht, der Reis, gedeiht am besten in den feuchten Niederungen des Ganges (Bengalen, Patna-Reis) und im Indusdelta; ebenda ist auch das Zuckerrohr sehr verbreitet. Weizen baut man im Hochlande von Dekan sowie im Pandschab an. Von den Faserpflanzen liefern die Baumwolle, in Bombay und den mittleren Provinzen gezogen, sowie in neuerer Zeit auch die Jute (Bengalen) der Textilindustrie begehrte Rohstoffe.

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 77

1908 - Berlin : Süsserott
— 77 — diesen allerdings räumlich getrennt auch Kohlen. Daneben liefert er Gold, Platin, Kupfer und Silber. (Die russische Goldproduk- tion betrug 1905 33 542 kg i. W. von rund 94 Mill. M, die Platin- ausbeute mit 4500 kg etwa sieben Achtel der Weltförderung.) Das Gebiet des Kaukasus liefert in Transkaukasien neben Kupfer und Manganerzen besonders Naphtha, das in verschiedenen Gegenden, besonders auf der Halbinsel Apscheron, in Baku (große Raffinerien) und dessen Umgebung gewonnen wird. Die Naphthagewinnung hat seit den Tiefbohrungen von 1872 einen riesenhaften Aufschwung genommen (Röhrenleitung von Baku nach Batum; außerdem be- sondere Zisterneneisenbahnwagen und Tankdampfer). Die „Russisch- Amerikanische Öl-Kompagnie" versorgt ganz Südeuropa mit Petro- leum, und viele Dampfer auf dem Kaspischen Meer und der Wolga werden mit Naphtha geheizt. Rußland ist auch reich an Salz. In den Bezirken Astrachan und Orenburg sind große Steinsalzlager, und der Boden vieler früheren Steppenseen ist mit einer dicken Salzkruste bedeckt. Auch die seichten Buchten des Schwarzen Meeres dienen der Salzgewinnung. 3. Industrie. Die russische Industrie ist vor allem Hausindustrie. Die langen Winter und der Mangel an guten Wegen zwingen die Bewohner zur Verarbeitung der reichlich vorhandenen Rohmaterialien. Bestimmte Orte verfertigen immer nur gewisse Artikel. (Die Be- wohner vieler Dörfer um Moskau und Kasan Gold- und Silber- arbeiten, die von Tula Samoware, ,,Tula"-Klingen und ,,Tula"- Kurzwaren aus Stahl, Eisen und ,,Tula"-Silber.) Die Fabrik- industrie hat sich trotz der Förderung durch die Regierung (hohe Schutzzölle!) sehr langsam entwickelt, da es ihr mit Ausnahme des polnischen Bezirkes an geschulten Arbeitern fehlt. (Die unter Alexander Ii. ins Land gerufenen deutschen Ingenieure, Werk- meister und Arbeiter wurden später nicht mehr mit demselben Wohl- wollen behandelt.) Erst in jüngster Zeit sind namentlich in Polen und dem südrussischen Kohlen- und Erzbecken moderne Großbetriebe entstanden, außerdem haben auch Petersburg, Moskau und der Kaukasus (Baku und Tiflis) eine rege gewerbliche Tätigkeit. Viele Großbetriebe sind Abzweigungen deutscher Firmen. An der Spitze steht die Textilindustrie. Der Baumwollenbedarf wird zu einem Drittel im eigenen Lande gedeckt (Kaukasus, Turkestan), wodurch die Baumwollwarenfabrikation sehr gefördert wird (Zahl der

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 97

1908 - Berlin : Süsserott
— 97 — vielen steilen Abstürze sind die Flüsse der Halbinsel für die Schiff- fahrt von geringer Bedeutung. Nenne die Hauptflüsse nach der Karte und gib den Beginn ihrer Schiffbarkeit an ! In Tajo, Guadiana und Guadalquivir dringt die Flut ziemlich weit ein und macht sie dadurch im Unterlauf für Seeschiffe passierbar (Guadalquivir bis Sevilla). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Im Innern ist das Klima kontinental, an der Nord- und Nordwestküste gemäßigt und regen- reich, im Süden, Osten und Südwesten subtropisch. Durch die Sierra Nevada werden die rauhen Winterstürme des Innern vom Südrande abgehalten, so daß hier, besonders um Malaga, das wärmste Winterklima Europas herrscht. Die heißesten Sommer hat das Guadalquivirbecken. — Der Osten der Hochebene ist steppen- artig; nach Westen geht der Boden in schöne, grüne Landschaften über und wird sogar bei Valladolid zur Kornkammer Spaniens. Am unfruchtbarsten ist die mit Espartogras (Haifa) spärlich bewachsene Ebene La Mancha; dagegen reifen in den südlichen Küstenzonen die köstlichsten Südfrüchte. 5. Bevölkerung. Sie gehört dem romanischen Stamme an. Im Süden stößt man auf Schritt und Tritt auf die Spuren maurischer Kultur. Infolge geringen Geburtenüberschusses und großer Ab- wanderung nimmt sie nur wenig zu. Ihre Dichte beträgt im Mittel nur 37 Einwohner auf 1 qkm. Die Mehrzahl bekennt sich zur römisch- katholischen Kirche. Die Volksbildung steht auf niedriger Stufe (fast 50% Analphabeten!). B. Wirtschaftliches. I. Spanien. i. Landwirtschaft. Bei dem Ackerlande, das zwei Fünftel der Gesamtfläche ausmacht, von dem aber wegen Mangels an Arbeits- kräften 15% nicht ausgenutzt werden können, unterscheidet der Spanier „bewässertes" und „trockenes" Land. Jenes, das besonders in den Küstengebieten zu finden ist und künstlich durch Stau- und Kanalanlagen bewässert wird, bringt in zwei- bis dreimaliger jähr- licher Ernte Baumwolle, Zuckerrohr, Bananen, Feigen, Datteln, Granatäpfel, Reis, Mais, Weizen, Erdnüsse, Flachs, Hanf, spanischen Pfeffer (Paprika) und allerlei Gemüse hervor. Auf den trockenen Keuchel-Oberbach. Wirtschaftsgeographie. Teil Ii. 7

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 101

1908 - Berlin : Süsserott
Io! den Anstoß gaben, sind alle wertvolleren Teile (Indien und Brasilien) im Laufe der Zeit verloren gegangen. Es verblieben Portugal noch: 1. In Asien: Goa (Vorderindien — Salz, Durchgangshandel von und nach Indien), Macao, Hongkong gegenüber (Opium) und die Ost- hälfte von Timor, einer der Sundainseln (Kaffee und Bienenwachs). — Größer an Flächenraum, aber geringer an Handelsbedeutung sind: 2. die Besitzungen in Afrika, nämlich Portugiesisch - Guinea (Gummi, Elfenbein) und Portugiesisch - West- und - Ostafrika. Mit diesen letzteren Kolonien ist es Nachbar Großbritanniens und Deutschlands geworden. Da es in Lourenço Marques und Bei ra für Britisch-Rhodesia wichtige Häfen besitzt, die bereits durch Eisenbahnen mit dem genannten Gebiete in Verbindung gesetzt sind, wird es wohl trotz der langen und engen Freundschaft mit Großbritannien (siehe oben !) kaum auf den dauernden Besitz dieser Gebiete rechnen dürfen. Die Länder der Balkanhalbinsel. A. Allgemeines. Die östlichste der drei südlichen Halbinseln Europas führt ihren Namen nach dem Balkan, der sich südlich der Donau in west- östlicher Richtung bis zum Schwarzen Meere erstreckt. Ihrer Lage nach ist sie die natürliche Verbindung zwischen Asien und Europa und die Beherrscherin des Einganges zum Schwarzen Meere. Von alters her von größter Bedeutung für den Handel — Byzanz, das heutige Konstantinopel, war Mittelpunkt aller asiatisch-europäischen Handelsstraßen des Mittelalters — ist sie unter dem Einfluß der türkischen Herrschaft zwar sehr zurückgekommen, aber immerhin heute und noch mehr für die Zukunft von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit für den Weltverkehr, aber auch der Wetterwinkel der europäischen Politik. Die Bodengestaltung ist ebenso vielseitig wie die Gliederung der Küsten. (Verfolge die einzelnen Gebirgs- züge nach der Karte ! Merke die wichtigsten Buchten und Meeres- straßen, Halbinsel- und Inselglieder!) Das äußerst fruchtbare Tief- land zu beiden Seiten der unteren Donau gehört nebst der Ostrume- lischen Ebene — das Rosental von Kasanlik — zu den gesegnetsten Gebieten Europas, und die Ebenen an der Küste bringen ebenso wie die Talmulden um Maritza, Mesta, Struma und Wardar reiche

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 132

1908 - Berlin : Süsserott
— 132 — Der Hochgebirgscharakter der Anden macht sie zu einem Verkehrs- hindernis, und die über ihre Pässe gebauten Bahnen (Argentinisch- Chilenische Transkontinentalbahn 3900 m, die Peruanische Andenbahn 5357 m Paßhöhe) sind ebenso wie die der Erzförderung dienenden Linien wahre Wunderwerke der Technik. Der Osten des Erdteils ist von dem Brasilianischen Berg- land, der nördliche Teil (zwischen Amazonenstrom und Orinoco) von dem Bergland von Guayana ausgefüllt. Beide bergen un- erschöpfliche mineralische Schätze, von denen heute nur Gold und Diamanten gefördert werden. Zwischen diesen Gebirgssystemen breiten sich die ungeheuren Tiefebenen aus, die je nach Lage, Wasser- reichtum und Klima ganz verschiedenes Gepräge haben. Den Orinoco begleiten auf der linken Seite die Llanos, die auch die Quellgebiete des Amazonenstromes umfassen. Es sind dies Gras- landschaften mit Baumgruppen, die an den Flüssen und in den höher gelegenen Teilen zu Wäldern anwachsen. Da, wo Kalk- und Lehmboden vorherrscht, sind sie äußerst fruchtbar. Das Tiefland des Amazonen- stroms ist das größte der Erde (4 y2 Mill. qkm). Ungeheure Wälder, umsäumt von grasreichen Savannen, die den unzähligen Viehherden fette Weidegründe bieten, begleiten diesen Riesenstrom und seine Nebenflüsse. Sie bilden die typischen Amazonaslandschaften, die Selvas. In dem höher gelegenen Zentralbrasilien mischen sich Grasfluren mit Buschwerk und verkrüppelten Bäumen (Campos). Nach Süden zu geht die Landschaft in die fruchtbaren Tiefebenen des Paraguay über. Die reichen Weide- und Waldländer des Chaco im nördlichen Argentinien und Paraguay sind noch vollkommene Wildnis, werden aber in Zukunft das geeignetste Gebiet für die Viehzucht sein. Hieran schließen sich, zwischen den östlichen Küstenlandschaften und den westlichen Hoch- ebenen eingelagert, die Pampas. Früher ein ödes Jagdgebiet für die umherschweifenden Indianer, sind sie heute ein ungeheures Gebiet von Fruchtfeldern für europäische Getreidearten (Weizen und. Mais) und ein großartiges Weideland für ungezählte Pferde-, Rinder-, Schaf- und Straußherden. 3. Die Bewässerung. Die Lage der Anden bedingt die außer- ordentliche Stromentwicklung der südamerikanischen Ströme, die zu den größten und wasserreichsten Flußläufen der Erde gehören. Nenne die einzelnen Flüsse nach der Karte! Orinoco und Ama- zonenstrom sind nebst ihren großen Nebenflüssen bis an den Fuß der Anden für Dampfschiffe befahrbar und bilden bei ihrem Wasser- reichtum (der Amazonenstrom ist im Durchschnitt 70 m tief, seine Mündung ist 320 km = der Entfernung Berlin—hamburg breit) vorzügliche Verkehrsstraßen. (Die Dampfer der Hamburg-Amerika-
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